StartseiteRegionalRegion AllgäuArnachArnacherin setzt sich für andere ein

Fairhandelsgenossenschaft

Arnacherin setzt sich für andere ein

Arnach / Lesedauer: 3 min

Brigitte Hübner unterstützt Kampagne für mehr Menschenrechte auf den Philippinen
Veröffentlicht:16.04.2014, 17:10

Artikel teilen:

„Da geht von Arnach eine Welle der Hilfsbereitschaft hinaus in die Welt“, erklärt Thomas Hoyer von der „Fairhandelsgenossenschaft dwp“ Pater Shay Cullen. Diese Welle wurde angestoßen von der Arnacherin Brigitte Hübner . „Wenn ich keine Familie hätte, würde ich Sie, Pater Cullen, auf die Philippinen begleiten“, sagt Brigitte Hübner und der Pater antwortet, dass er sich darüber freuen würde. Nur Tochter Verena Hübner schaut ein wenig skeptisch. Doch sie kennt ihre Mutter, die sich für hilfsbedürftige Menschen einsetzt.

Fairer Verkauf von Mangos

Am meisten liegt der Arnacherin die Kampagne der Preda-Stiftung „Mangos gegen Prostitution“ am Herzen. Preda wurde 1974 von Pater Shay Cullen, einem in Dublin geborenen Priester des St. Columban Ordens, gegründet. Die Stiftung bietet Drogenabhängigen, Straßenkindern und missbrauchten Frauen und Kindern Schutz und Rehabilitation. „Wir kämpfen für die Aufrechterhaltung der Menschenrechte, besonders die der Frauen und Kinder”, erzählt Cullen. Mit dem Geld der Stiftung, das von Spenden und dem fairen Verkauf von Mangos zusammen kommt, werden auch illegal inhaftierte Kinder aus Gefängnissen geholt.

Die philippinischen Bauern züchten Mangos, Preda kauft diese auf, damit die Landwirte Einkünfte haben und nicht hungern müssen. „Mit dem Erlös von einem Mangobaum können zwei Kinder ein Jahr lang die Schule besuchen”, erzählt Thomas Hoyer. Aus den Mangos werden verschiedene Produkte hergestellt, die beispielsweise im Dorfladen in Arnach verkauft werden. „Ich habe Bilder von den Kindern in den Gefängnissen gesehen“, sagt Brigitte Hübner. Korrupte Polizisten würden diese von der Straße mitnehmen, einsperren und von den Eltern Lösegeld verlangen. Thomas Hoyer hat ein solches Gefängnis besucht: „Das sind enge Zellen. Die Kinder sind mit Erwachsenen zusammengepfercht. Da kommt es dann zu Übergriffen.” Brigitte Hübner ist entsetzt über diese Zustände.

Der Arnacherin und ihrer Familie geht es gut. Sie möchte, dass es auch anderen Menschen gut geht. Aus dieser Motivation heraus bietet sie beispielsweise am Missionsbasar die Mangoprodukte an. Brigitte Hübner hat keine Angst, etwas Neues auszuprobieren. Als Jugendliche machte sie eine hauswirtschaftliche Ausbildung in Maria Rosengarten. Danach holte sie die Fachhochschulreife nach und machte eine kaufmännische Ausbildung. Im Klinikum Großhadern in München war sie drei Jahre für die Hygiene zuständig, fuhr mit ihrer Freundin durch Indien und Nepal, arbeitete in einem Naturkostladen, lernte kochen und baute einen Wohnwagen zum Imbisswagen um, um vegetarische Burger auf Märkten zu verkaufen.

Brigitte Hübner bewundert Pater Shay Cullen: „Denn der hat wirklich Mut.“ Da er sich gegen die Regierung wendet, muss er immer damit rechnen, dass er inhaftiert wird. „Ich bin einfach nur Katholik und ein Priester. Da muss man dann helfen“, sagt der Pater. Er freut sich, dass er dabei Unterstützung aus einem kleinen oberschwäbischen Dorf erhält, denn „auch ein kleiner Moskito kann einen großen Elefanten stechen“.