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Enthüllungsjournalist Greenwald verlässt Guardian

Politik / Lesedauer: 1 min

Enthüllungsjournalist Greenwald verlässt Guardian
Veröffentlicht:16.10.2013, 16:47

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Die Artikel über die NSA-Enthüllungen des Informanten Edward Snowden haben den Journalisten Glenn Greenwald weltberühmt gemacht. Nun soll der 46-Jährige zur zentralen Figur eines neuen Projekts werden, finanziert von einem noch geheimen Geldgeber. Er stehe vor einem „journalistischen Traumjob“, schwärmte Greenwald.

Der Journalist schrieb seit Juni für den Guardian über die Möglichkeiten britischer und US-Geheimdienste zur massenhaften Spionage im Internet. Schon in dieser Zeit agierte er weitgehend auf eigene Faust. Seinen Kritikern wirft Greenwald eine „unterwürfige Einstellung“ gegenüber den Regierenden vor. Genau diese Haltung war es, die dem US-Journalisten den Scoop um die Geheimdienstprojekte Prism und Tempora einbrachte.

Denn als Edward Snowden beschloss, sein Wissen über die ausufernde Überwachung durch Geheimdienste öffentlich zu machen, suchte er gezielt Kontakt zu Greenwald. Bevor er zum Guardian kam, schrieb Greenwald fünf Jahre lang für die US-Webseite Salon.com. Schon da beschäftigte er sich intensiv mit Überwachungsprogrammen und der Ausweitung staatlicher Befugnisse nach den Anschlägen des 11. September. Er verfasste dutzende kritische Artikel und mehrere Bücher über die Bush-Regierung.

Greenwald ist ein journalistischer Quereinsteiger. Er studierte Jura, wurde als Anwalt aber nicht glücklich und wechselte den Beruf. Auf einer Reise nach Brasilien lernte er den Brasilianer David Miranda kennen, verliebte sich und blieb. Heute leben beide zusammen in Rio de Janeiro. (dpa)