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Der Spuk geht zu Ende

Politik / Lesedauer: 1 min

Der Spuk geht zu Ende
Veröffentlicht:30.01.2015, 20:14

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Die Pegida zerbröselt – es gibt schlimmere Nachrichten. Der große abendliche Spuk könnte bald vorbei sein, doch die vielen kleinen Gespenster werden bleiben. Die heißen nicht nur Ausländerfeindlichkeit, sondern die heißen auch Unzufriedenheit mit der Politik, Misstrauen gegen die Herrschenden, Angst vor der Zukunft. Schließlich sind bei Pegida viele Menschen aus sehr unterschiedlichen Motiven mitmarschiert. Auffällig aber ist, dass Pegida doch vor allem eine Ost-Bewegung ist. In Metropolen wie Köln und Stuttgart gingen mehr Menschen gegen als für Pegida auf die Straßen, obwohl der Ausländeranteil dort drei- bis fünfmal so hoch ist wie in Dresden. Dass dort die Überfremdungsängste geringer sind, ist kein Wunder, denn in diesen westdeutschen Städten haben die Menschen Erfahrungen mit Einwanderern gemacht – zwar nicht immer nur erfreuliche, aber im Endeffekt doch genug gute, um nicht von vorneherein alle Türken abzulehnen.

Die Pegida spaltet sich jetzt in die Unzufriedenen und in die Nationalisten. Die Unzufriedenen könnten in der AfD eine neue Heimat finden, wenn nicht Politiker, wie es Sigmar Gabriel bereits gemacht hat, mehr auf die Menschen zugehen und das Gespräch suchen. Damit am Ende nicht nur der Spuk, sondern auch die Unzufriedenheit abnimmt.

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