StartseitePolitikWolfgang Schneiderhan wird 70

Soldatenzeit

Wolfgang Schneiderhan wird 70

Politik / Lesedauer: 2 min

Wolfgang Schneiderhan wird 70
Veröffentlicht:25.07.2016, 20:10

Von:
Artikel teilen:

Selbstironisch Anekdoten aus der Soldatenzeit erzählend, dann wieder scharf die Weltlage analysierend: Wolfgang Schneiderhan (Foto: dpa), der ehemals ranghöchste Soldat der Bundeswehr und ehemalige Generalinspekteur, diente vier Verteidigungsministern als oberster militärischer Berater. Auch wenn er freundlich wirkt: In der Sache blieb Schneiderhan, der am heutigen Dienstag 70 Jahre alt wird, hart.

Schneiderhan wurde in Riedlingen geboren und ging in Bad Saulgau aufs Gymnasium. 1966 ging er zur Bundeswehr und wurde Panzeroffizier. Zwischenzeitlich war er Stabsoffizier für Rüstungskontrolle im Nato-Hauptquartier in Brüssel. 1997 wurde er Brigadekommandeur in Erfurt, später Planungsstabschef und 2002 Generalinspekteur.

In seine Amtszeit fallen der Umbau der Bundeswehr in eine Einsatzarmee und das Afghanistan-Engagement. Wie oft er am Hindukusch war, vermag Schneiderhan nicht aufzuzählen. Sehr nahe ging ihm, dass der erste Gefallene der Bundeswehr wie er selbst aus Bad Saulgau stammte: Bei der Beisetzung des Hauptgefreiten Sergej Motz im Mai 2009 waren Schneiderhan und seine Frau Elke unter den ersten Trauergästen, die der Familie kondolierten.

Mit der Affäre um das Bombardement in Kundus 2009 und die anschließende Informationspolitik ging Schneiderhans Karriere abrupt zu Ende: Dass der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg seinem Generalinspekteur Illoyalität vorwarf, kränkte den Soldaten lange. Gerade ihm wurde stets ein professionelles Verhältnis zur Politik nachgesagt.

Heute ist Schneiderhan unter anderem für den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge und in der Stauffenberg-Gesellschaft aktiv. Daneben gilt die Sorge des fünffachen Großvaters der Familie. Seinen Geburtstag feiert der Jubilar in Bad Saulgau. Dort ist Schneiderhan auch bei der Fasnet und beim Bächtlefest aktiv dabei: „Ich bin halt ein begeisterter Oberschwabe.“ Ludger Möllers