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Manöver

Manöver im Wahlkampf

Politik / Lesedauer: 1 min

Manöver im Wahlkampf
Veröffentlicht:22.02.2017, 20:59

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Die 3100-Euro-am-Tag-Rente von Ex-VW-Vorstandschef Martin Winterkorn und jene zwölf Millionen Euro, die SPD-Mitglied Christine Hohmann-Dennhardt nach nur gut einem Jahr im VW-Vorstand als Abfindung kassiert, haben die Sozialdemokraten unter Zugzwang gesetzt. Sitzen doch in vielen Aufsichtsräten auch Spitzengenossen oder Gewerkschafter mit SPD-Parteibuch.

Der Gesetzentwurf, den die Bundestagsfraktion nun präsentiert, wirkt moderat. Dass auf staatliche Vorgaben für Höchstbezüge verzichtet wird, ist klug. Managergehälter festzulegen, darf nicht Sache des Staates sein. Mit den Plänen würden Aufsichtsräte und Hauptversammlungen in die Pflicht genommen, einmal zu definieren, wie viel mehr der Boss verdienen soll als der Durchschnittsbeschäftigte. Das würde Transparenz schaffen und Spielräume für die Unternehmen lassen. Von der geplanten Beschränkung der steuerlichen Absetzbarkeit von XXL-Gehältern wird allerdings kein Anreiz ausgehen, die Vorstandsbezüge herunterzufahren. Schade, dass die SPD-Fraktion beim Thema Managergehälter einen Alleingang gemacht hat. So wirkt das Ganze eher wie ein Wahlkampfmanöver.

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