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Beinfreiheit

Kretschmanns betont „Beinfreiheit“ bei Bundesgrünen

Politik / Lesedauer: 2 min

Das Aus seines Ministers Bonde im Berliner Parteirat hat für Baden-Württembergs Regierungschef auch etwas Gutes
Veröffentlicht:24.11.2015, 21:21

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Auch Niederlagen haben ihre guten Seiten. Und so sei es gar nicht so schlimm, dass die grün-geführte Landesregierung in Stuttgart seit dem Wochenende keinen Vertreter mehr im Führungsgremium der Bundespartei hat, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart.

Beim Bundesparteitag in Halle hatten die Grünen den baden-württembergischen Agrarminister Alexander Bonde aus dem Parteirat gewählt. Das 16-köpfige Gremium berät den Bundesvorstand und ist die Schnittstelle zwischen Bundespartei, den Fraktionen und den Landesverbänden. Kurz: Wer drinsitzt, ist am Puls der Partei.

Bitter für den 40-jährigen Realo-Politiker aus dem Südwesten: Er bekam sogar mehr Stimmen als bei der vergangenen Wahl vor zwei Jahren – aber andere eben noch mehr. Doch der Minister, dem in diesem Jahr bereits eine Landtagskandidatur durch die Lappen gegangen war, sah das Positive an der Niederlage. „Meine persönliche Lebensqualität steigt, wenn ich montags nicht mehr um 3 Uhr aufstehen muss, um rechtzeitig nach Berlin zu kommen“, sagte der Baiersbronner.

Auch Bondes Chef Winfried Kretschmann übte sich in der Kraft des positiven Denkens: „Wir haben jetzt ein bisschen mehr Beinfreiheit“, sagte er. An Selbstbewusstsein gegenüber der Bundespartei mangelt es dem Ministerpräsidenten jedenfalls nicht. „Wir machen nicht immer alles, was die wollen“, sagte Kretschmann. Und erinnerte daran, dass man in Baden-Württemberg regiere: „Wir sind ein eigener Staat. Wir haben sogar eine Verfassung.“

Zwar sei Baden-Württemberg mit Cem Özdemir weiter in der Parteiführung vertreten, betonte Kretschmann. Doch gut finde er die Entscheidung nicht: „Wenn der Bundesparteitag so einen Politiker wie den Bonde nicht in den Parteirat wählt, ist er selber schuld.“