StartseitePolitikAfD-Führungsstreit im Bund geht weiter

Führungsstreit

AfD-Führungsstreit im Bund geht weiter

Politik / Lesedauer: 1 min

Fall Gedeon befeuert internen Machtkampf
Veröffentlicht:21.06.2016, 21:06

Von:
Artikel teilen:

Die Debatte um den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon reicht längst über Stuttgart hinaus. Sie befeuert den schwelenden Führungsstreit der Bundespartei.

So stellten sich am Dienstag Alexander Gauland und der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke demonstrativ hinter Jörg Meuthen. Dieser ist Fraktions- und Parteichef in Baden-Württemberg, gleichzeitg steht er als einer von zwei gleichberechtigten Sprechern an der Spitze der AfD im Bund. Seine Mitvorsitzende Frauke Petry hatte Meuthen via Facebook scharf attackiert. Sie warf ihm vor, mit seiner Rücktrittsforderung die Spaltung innerhalb der Fraktion zu provozieren. Meuthen wies dies seinerseits harsch zurück. Er bezichtigte Petry, die Unwahrheit über Absprachen im Fall Gedeon verbreitet zu haben und sich in interne Angelegenheiten der Landtagsfraktion einzumischen.

Petry soll Interesse an einer Spitzenkandidatur ihrer Partei im Bundestagswahlkampf haben; Meuthen , Gauland und Höcke gelten als Gegner dieser Pläne. Unterstützt wird Petry dagegen unter anderem vom stellvertretenden AfD-Bundesvorstand Albrecht Glaser und ihrem Lebensgefährten Marcus Pretzell, dem Chef der AfD in Nordrhein-Westfalen.

Glaser hatte den Streit in der „Welt“ als „Laientheater“ bezeichent. Einen weiteren Akt gab es dazu am Dienstag in Sachsen-Anhalt. Der als Petry-Gegner geltende Landesparteichef André Poggenburg erklärte seinen Verzicht auf den Fraktionsvorsitz. Er will Parlamentsvize werden. Daran hatte sich Kritik entzündet, AfD-Mitglieder warfen ihm Ämterhäufung vor.

Poggenburg steht dem rechten Flügel der AfD um Björn Höcke nahe. Um eine Annäherung an eben jene Parteimitglieder hatte sich Jörg Meuthen zuletzt mit einem Auftritt bei einem Treffen der Parteirechten in Thüringen bemüht.