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Verlorene Aufstände

Politik / Lesedauer: 1 min

Arabischer Frühling hat die Welt unsicherer gemacht
Veröffentlicht:13.01.2016, 19:32

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Als sich vor fünf Jahren der tunesische Gemüsehändler Mohamed Bouazizi aus Protest gegen die Gängelei der Polizei in Brand setzte, markierte das den Beginn des Arabischen Frühlings. Von Marokko bis nach Oman demonstrierten Araber gegen die Diktatoren, die sie seit Jahrzehnten und gestützt vom Westen beherrschten. Sie forderten Mitsprache, Meinungsfreiheit – und meist auch eine strikte Trennung von Staat und Religion.

Herrscher wie Omans Sultan Quabbos, Jordaniens König Abdullah oder auch König Mohammed in Marokko gingen auf einige Forderungen ein, erlaubten Mitsprache und forderten dafür Loyalität ein.

In vielen Ländern des arabischen Raums profitierten nicht die Gesellschaften, sondern Fanatiker und Terroristen vom Arabischen Frühling . In Libyen, Ägypten und Syrien haben sich Revolutionen in einen Alptraum verwandelt: Muammar Gaddafi in Libyen reagierte so lange so stur, bis er von Aufständischen getötet wurde. In das politische Vakuum stießen Stammeshäuptlinge, vor allem aber die Terrorgruppe Islamischer Staat.

In Ägypten wurde Hosni Mubarak gestürzt. Bei demokratischen Wahlen gewannen als Trittbrettfahrer der Revolution die Muslimbrüder. Deren Chef Mohammed Mursi wurde bald darauf vom Militär gestürzt. Der Putschgeneral ließ sich später zum zivilen Präsidenten wählen. Syriens Präsident Baschar al-Assad reagierte mit Gewalt auf die Demonstrationen, im seither tobenden syrischen Bürgerkrieg haben ausländische Islamisten das Sagen. (pla.)