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Neunzigerjahr

The Cranberries: Eine akustische Reise in die Neunzigerjahre

Kultur / Lesedauer: 2 min

Die Cranberries packen alte und neue Songs in ein orchestrales Gewand
Veröffentlicht:01.05.2017, 17:57

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Nur wenige Takte voller Geigen, Gitarren und sanftem Schlagzeug braucht es, bis sich der Hörer beim neuen Album der Cranberries wieder wie in den 1990er-Jahren fühlt. Die irische Band nutzt ihr 25-jähriges Bestehen, um alte Hits mit Orchesterbegleitung aufzumöbeln – und auch drei neue Lieder haben es auf das Album „Something Else“ geschafft.

Sängerin Dolores O’Riordon klingt immer noch genauso sehnsüchtig und wütend, wie sie es bereits im Alter von 18 Jahren getan hat. Und doch, dem Fan der Kultband aus den 1990-Jahren fällt auf, dass sie die Hits wie „Zombie“ oder „Linger“ jetzt mit mehr Reife singt. Es scheint, als ob O’Riordon erst jetzt verstehen würde, von was ihre Lieder wirklich handeln – sei es von verratener Liebe, oder vom blutigen Nordirland-Konflikt.

Die Bandbreite wird größer

Das Übrige trägt das Irish Chamber Orchestra dazu bei, das den alten Hits durch unaufdringlichen Einsatz der klassischen Instrumente eine größere musikalische Bandbreite gibt. So eröffnet „Linger“ das Album zuerst mit dem leisen, hohen Ton einer Geige, bevor dann die typische akustische Gitarre einsetzt und das Lied so wiedererkennbar macht. Auch „Dreams“ wirkt durch den Einsatz von Streichern und Percussion noch sphärischer, als die zweistimmig aufgenommene Dolores O’Riordon es allein schon zu schaffen vermochte.

Und auch die neuen Lieder, „The Glory“, „Rupture“ und „Why“, das vom Tod von O’Riordons Vater handelt, fügen sich angenehm in das Album, das eine Art „Best of The Cranberries “ darstellt. Wobei die Sängerin es hier nicht mehr nötig hat, ihre Stimme bei jeder Gelegenheit sich in den höchsten Tönen überschlagen zu lassen.

Ob „Something Else“ nun das endgültige Comeback für die Cranberries bedeutet, oder doch nur ein kurzes Wiedersehen ist, lässt die Band offen. Der Albumtitel sei jedenfalls kein Zufall: „Es bedeutet eher, wer weiß was noch kommen wird“, sagt O’Riordon in der Pressemitteilung. Grund genug also für die Fans, auf weitere neue Lieder zu hoffen.