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„Tatort“-Kritik: „Der große Schmerz“

Hamburg / Lesedauer: 1 min

„Tatort“-Kritik: „Der große Schmerz“
Veröffentlicht:01.01.2016, 13:31

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Heute gibts den ersten Teil einer Tatort-Doppelfolge mit Til Schweiger und Helene Fischer. Unser Chefredakteur Hendrik Groth hat schon mal reingeschaut.

Til Schweiger mimt in der Doppelfolge „Der große Schmerz“ und „Fegefeuer“ den ganz harten Polizisten Nick Tschiller. Und wie könnte es anders sein: Dieser Tschiller hat einen extrem weichen Kern. Damit die Geschichte nicht zu tränendrüsig und die Einschaltquote hoch wird, gesellt sich Helene Fischer als Schauspielerin hinzu, setzt sich die schwarze Perücke auf und wirkt so geheimnisvoll wie eiskalt. Noch etwas Dramatik? Hamburg ist durch und durch korrumpiert, und natürlich gibt es den unverwüstlichen Mafiaboss, der seit Jahren seine Privatfehde mit Tschiller ausficht. Wenn einer die Welt, pardon Hamburg, retten kann, dann Nick Tschiller.

Wahrscheinlich hat Schweiger zu viele Bruce- Willis-Filme angeschaut. Und den wild entschlossenen Blick, den hatte schon vor Jahrzehnten Alain Delon besser drauf. Aber sei es drum. Der Plot ist gar nicht so schlecht, überraschende Momente eingeschlossen. Es hat schon langweiligere „Tatorte“ gegeben. Angestrengt wirkt es dennoch, wenn Tschillers Kollege Yalcin Gümer sich um Zweideutigkeit und Selbstironie bemüht. Brutal ist der Film außerdem, und man versteht die NDR-Verantwortlichen, die den Streifen aus Pietät gegenüber den Opfern der Pariser Anschläge im November kurzfristig aus dem Programm genommen haben.