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Rock im Park

Sum 41: „Die Arbeit einer Band ist nie getan“

Kultur / Lesedauer: 4 min

Sum 41: „Die Arbeit einer Band ist nie getan“
Veröffentlicht:12.06.2017, 08:17

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Nürnberg - Mit Titeln wie „Still Waiting“, „In Too Deep“ und „We’re All to Blame“ sind die kanadischen Punkrocker von Sum 41 Anfang des Jahrtausends berühmt geworden. Bei „Rock im Park“ in Nürnberg haben sie das Publikum begeistert. Weiter geht’s mit einem Auftritt am 16. Juni im Oberschwabenklub Ravensburg. Im Vorprogramm spielt das Trio Itchy, früher Itchy Poopzkid . Christiane Wohlhaupter hat Gitarrist Dave Baksh (36) von Sum 41 einige Fragen gestellt.

Dave , vor euren Deutschland-Auftritten seid ihr mit Pierce the Veil getourt. Was könnt ihr von ihnen lernen?

Pierce the Veil sind talentierte Jungs und versierte Musiker, die es verstehen, eine unglaubliche Show hinzulegen. Wenn wir mit talentierten jungen Bands auftreten, müssen wir immer einen Zahn zulegen. Wir haben gelernt, uns stärker zu fordern und über uns hinauszuwachsen, um ihr Publikum zu unterhalten.

Ihr seid schon eine Weile im Musikbusiness. Könnt ihr euch immer noch mit jedem einzelnen Lied identifizieren, das ihr geschrieben habt? Oder gibt es welche, die nicht mehr zu euch passen?

Ich kann mich problemlos mit den Liedern identifizieren. Sie erzählen Geschichten aus unserem Leben und wie wir uns zum jeweiligen Zeitpunkt gefühlt haben. Dass sie auch bei jungen Konzertgängern Anklang finden, ist der Beweis dafür, dass wir nicht allein sind, wie wir uns gefühlt haben und wie wir uns fühlen.

Ihr tretet mit Itchy Poopzkid in Ravensburg auf. Habt ihr schon mal mit den schwäbischen Punkrockern gespielt?

Ich kann mich nicht erinnern, ob wir sie schon mal getroffen haben. Aber ich habe ihren Song „Silence Is Killing Me“ gehört und fand den sehr gut. Falls die Zeit es zulässt, freue ich mich darauf, sie zu treffen. Sie sind sehr gute Schreiber.

Ihr seid für den „Alternative Press Award“ nominiert. Wie wichtig sind euch Auszeichnungen und die Anerkennung der Fans?

Dass Fans zu unseren Auftritten kommen, ist wichtig. Und allein schon für den „Alternative Press Award“ berücksichtigt zu werden, ist ein großes Kompliment. „Alternative Press“ ist ein großartiges Magazin und hat uns über die Jahre viel geholfen. Auszeichnungen und Award-Shows sind jetzt nicht unser Fokus, aber meinen Bruder Frank da oben bei den Nominierten zu sehen, freut mich total. Er arbeitet unglaublich hart und verdient die Anerkennung.

Euer Sänger Deryck hat sich durch Alkoholmissbrauch in einen ziemlich kritischen Zustand gebracht. Was hat sich seither verändert?

Seit Beginn seiner Genesung ist Deryck wieder sein altes Ich. Es ist großartig und inspirierend, wie er es aus so einem ungesunden Leben herausgeschafft hat.

Wie unterstützt ihr Deryck?

Wenn wir uns im Leben nicht unterstützen würden, wären wir keine Brüder. Ich wollte nicht Teil einer Band sein, die ein Mitglied dafür verabscheut, nicht trinken zu können.

Derycks Mutter hat am Muttertag darüber gesprochen, wie es ist, einen Rockstar zum Sohn zu haben. Euer Schlagzeuger Frank sagt, seine Musik ist seinem Vater gewidmet. Wie wichtig ist Familie für euch?

Ich wohne nur zehn Minuten weg von Mama und Papa. Meine Familie bedeutet mir alles. Durch meine Verlobte bin ich auch Teil einer Familie mit zwei großartigen Kindern geworden, die ich über alles liebe. Ihre Erwartung ist einfach: Sei ein guter Mensch. Nach diesem Motto lebe ich – auch wenn ich immer wieder Fehler mache.

Fühlt ihr euch erwachsen?

Ich denke schon. Wir sind wahrscheinlich langsamer als andere erwachsen geworden und haben immer noch Spaß.

Euer Sommer ist voll von Konzerten. Was folgt im Anschluss?

Wenn wir ein Album abgeschlossen haben, ist es Zeit, ein neues Album aufzunehmen. Die Arbeit einer Band ist nie getan. Sobald eine Ruhephase kommt, werden wir ungeduldig und gehen ins Studio, um wieder zu schreiben.