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Absturz

Fatale Fehler

Panorama / Lesedauer: 1 min

Fatale Fehler
Veröffentlicht:13.03.2016, 19:10

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Die Ermittler der BEA haben schon viele Abstürze unter die Lupe genommen. Doch der Fall eines Selbstmörders im Cockpit, der 149 Menschen mit in den Tod reißt, war auch für die französischen Experten eine neue Dimension. Der Bericht der Experten listet all das Versagen auf, das zur Katastrophe von Flug 4U9525 führte. Lubitz fiel durch die Maschen eines Systems, das für Fälle wie ihn zu grob gestrickt war. Fraglich, ob er mit seiner Vorgeschichte als Lehrer oder Erzieher hätte arbeiten können. Doch seine Pilotenausbildung durfte er fortsetzen. 919 Flugstunden hatte der 27-Jährige hinter sich. Viele Male hätte sich die Katastrophe also bereits ereignen können.

Lubitz ist allerdings kein Einzelfall. Allein drei Flugzeugabstürze, die durch Selbstmörder verursacht wurden, zählte die BEA in den vergangenen drei Jahrzehnten auf. Auch deshalb sollte über eine Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht unter strengen Kriterien und in bestimmten Fällen nachgedacht werden.

Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Darauf beharrt BEA-Chef Rémi Jouty. Weder ein ständiger Begleiter in der Pilotenkabine noch eine Tür, die sich von außen öffnen lässt, kann einen Selbstmörder stoppen. Allerdings können die Empfehlungen verhindern, dass ein Selbstmörder künftig überhaupt ins Cockpit kommt. Sie sollten schnell umgesetzt werden. Das sind Behörden und Lufthansa den Opfern schuldig.

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