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Zahlreiche Besucher geben sich der „Faszination Wasser“ hin

Weingarten / Lesedauer: 2 min

Zahlreiche Besucher geben sich der „Faszination Wasser“ hin
Veröffentlicht:16.03.2010, 15:40

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Volles Haus im Schlössle: Zahlreiche Gäste sind am Sonntag zur Eröffnung der Ausstellung „Faszination Wasser – 400 Jahre Wasserversorgung in Weingarten“ gekommen. Die Technischen Werke Schussental (TWS) zeigen die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Stadt Weingarten. Sie ist bis 2. Mai 2010 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Wasser ist lebenswichtig. Ohne funktionierende Wasserversorgung wäre unser Leben nicht mehr vorstellbar. Deshalb durchschnitt Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald zur Eröffnung vor zahlreichen Gästen nicht das obligatorische rote Band, sondern ein blaues Wasserrohr. Er selbst habe bei den Ausstellungsvorbereitungen viel über die Brunnen von Weingarten gelernt, berichtete er, und lud die Besucher ein, sich auf eine Zeitreise mitnehmen zu lassen. Die Ausstellung im Schlössle dokumentiert die Bedeutung des Wassers durch die Jahrhunderte mit zahlreichen Fotos und historischen Exponaten wie Waschbretter oder Badewäsche aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Besucher erfahren, welche Aufgaben früher die Brunnenmeister hatten, wo es in Weingarten öffentliche Waschküchen gab und seit wann im Freibad Männer und Frauen die Schwimmbecken gemeinsam nutzen dürfen.

Die Wasserversorgung in Weingarten ist seit 400 Jahren historisch belegt. „Seit 1888 wird sie von uns beziehungsweise unseren Vorgängern gewährleistet“, sagte TWS-Geschäftsführer Dr. Andreas-Thiel-Böhm bei der Ausstellungseröffnung. Für die TWS stehe heute die Zuverlässigkeit an erster Stelle, betonte er. Eine große Bedeutung habe Wasser außerdem im Bereich regenerative Energien, so Thiel-Böhm: „Unser Oberschwabenstrom wird rein aus Wasserkraft erzeugt, und die TWS betreibt selbst eine Turbine in einem Hochbehälter.“

Helmut Hertle, Geschäftsführer der TWS Netz GmbH, hatte interessante Zahlen parat: Pro Jahr würden in Weingarten 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht, das Leitungsnetz der TWS umfasse hier rund 100 Kilometer, berichtete er. „Jährlich nehmen wir vier chemische und 50 mikrobiologische Untersuchungen vor, um die gute Qualität des Trinkwassers zu dokumentieren und zu gewährleisten.“ Für die Konzeption der Ausstellung haben sich die Stadt Weingarten und die TWS die zwei Historiker Dr. Rainer Lächele und Harald Binder zur Seite geholt. „Wasser macht Arbeit und Wasser gibt Arbeit“, sagte Dr. Rainer Lächele in seiner Einführung. Die Ausstellung gehe auf die Aufgaben von Feuerwehr und Brunnenmeistern sowie auf den Bau des Stillen Bachs ein. Gleichzeitig zeige sie die Bedeutung des Wassers für Industrie und Handwerk.

Davon konnten sich die Besucher im Anschluss selbst ein Bild machen: Interessiert gingen sie auf Entdeckungsreise und erfuhren manch wissenswertes Detail aus Geschichte und Gegenwart.