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Tausende wollen Kormoran verjagen

Ulm / Lesedauer: 2 min

Tausende wollen Kormoran verjagen
Veröffentlicht:21.03.2010, 22:35

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Die Fischer machen gegen den Kormoran mobil: Lautstark protestierten sie am Samstagnachmittag auf dem Münsterplatz. Tausende von Anglern, Fischern und Teichwirten aus dem Bundesgebiet, aber auch aus der Region, beispielsweise aus Munderkingen, waren zusammengeströmt, um für ein Vorgehen gegen den Kormoran einzutreten.

Aus allen Teilen der Republik, sogar aus Österreich, der Schweiz und dem Elsass waren sie mit flatternden Fahnen und bunten Plakaten nach Ulm gekommen. Der Berufsfischer Prignitz vom Schweriner See in Mecklenburg-Vorpommern ebenso wie die Sorben aus dem Spreewald, der Kreisfischereiverein Tübingen, die Sportfischer aus Unterfranken. Sie alle hatte die Sorge um Beruf und Freizeitvergnügen auf den Münsterplatz getrieben.

„Der Main ist leergefressen“, rief Peter Wondrak vom unterfränkischen Fischereiverband den gut 6000 Demonstranten unterm Münsterturm zu. Acht Tonnen Jungfische setzten sie Jahr für Jahr aus. Dennoch bleibe kaum eine Chance für einen angemessenen Ertrag.

Fischer: „Nahbuhbuhbuh"

Nach Ulm hatten die Fischereiverbände ihre Mitglieder gerufen, weil dort der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern im Stadthaus am Münsterplatz ihre Fachtagung zum Kormoran hielten. Gut sichtbar hatten sie denn auch ihre Adresse www.wirsindkormoranfreunde.de am Balkon ausgehängt. Die Fischer störten sich wenig dran, skandierten aber immer mal wieder ihr „Nabuhbuhbuh“. Sicherheitskräfte in gelben Westen standen bereit, beide Seiten auf Distanz zu halten. Die Demonstration am Münsterplatz nannte Nabu-Vizpräsident Helmut Opitz allerdings „ein falsches Signal“. Dennoch hatte Georg Riegger als Vizepräsident des Landesfischereiverbands Baden-Württemberg den Komoranschützern im Vortrag die Sicht der Fischer erläutern können.

„Hier auf dem geschichtsträchtigen Platz vorm Ulmer Münster zeigen wir einmal, welche Macht wir wirklich haben“, rief Peter Mohnert als Präsident im Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) und Hauptredner der Versammlung den Berufs- und Freizeitfischern zu. Wenn es nötig sei, könnten sie wiederkommen und dann die zehnfache Anzahl Demonstranten aufbieten.