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Ausgliederung

Krankenhaus: Stegmann will vermitteln

Lindau / Lesedauer: 3 min

Krankenhaus: Stegmann will vermitteln
Veröffentlicht:24.02.2010, 07:55

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Landrat Elmar Stegmann will in der Auseinandersetzung um die Ausgliederung von Krankenhausmitarbeitern vermitteln. In der kommenden Woche hat er Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft zu einem Gespräch eingeladen. Bereits an diesem Freitag treffen sich die Tarifparteien vor dem Arbeitsgericht in Kempten.

Stegmann rief im Gespräch mit der Lindauer Zeitung zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion auf. Es müsse vermieden werden, dass die aktuelle öffentliche Diskussion dem Ruf des Krankenhauses nachhaltigen Schaden zufüge. daher würde, so der Landrat „mehr Sachlichkeit der Sache guttun“. Stegmann berichtete, dass er die Tarifparteien wie auch die Vertreter von Verdi zu einem Gespräch geladen habe, in dem gerne bereit sei, in dem Konflikt zu vermitteln. Das Gespräch soll in der kommenden Woche stattfinden.

Grundsätzlich gehe es ihm darum, dass „die Krankenhausmitarbeiter angemessen entlohnt werden“. Es sei von großer Bedeutung, dass es keine persönlichen Verletzungen gebe, sondern „wertschätzende Zusammenarbeit“.

Zuvor hatten Mitglieder des Lindauer Stadtrates am Montagabend auf der Diskussion der Kolpingsfamilie (siehe „Jurassic Park ist nicht so unzufrieden“) die geplante Ausgliederung von Krankenhausmitarbeitern heftig kritisiert.

Karl Schober (CSU) berichtete, dass sich seine Fraktion am gleichen Tag mit Krankenhausmitarbeitern getroffen habe und die Ankündigung der Geschäftsführung nicht gut heiße. „Die Mitarbeiter haben alle unsere Sympathie, dass sie einen sicheren Arbeitsplatz haben“, sagte er und betonte, dass es sich bei den betroffenen 48 Leuten um „Beschäftigte und Arbeiter aus Lindau “ handele, die alle seit zehn bis 35 Jahren im Krankenhaus beschäftigt seien.

Günther Brombeis (FB) erklärte, dass er vollständiges Verständnis für die Mitarbeiter und ihre Interessen habe: „Es bedarf der Solidarität aller!“

Jürgen Müller (FW) sagte, dass die Politik Druck auf die Asklepios-Geschäftsführung ausüben müsse. Zumal Krankenhausgeschäftsführer Jochen Glöckner „keine allzu gute Figur“ mache, nachdem er im Kreistag erklärt habe, das Krankenhaus wolle eine Million investieren, er jetzt aber in einem Leserbrief der LZ erfahren habe, dass es eine Belegarztpraxis sei, die das Geld in die Hand nehme.

Uwe Birk (SPD) betonte, dass die Politik vor Ort das Recht und die Pflicht habe, sich einzumischen: „Ein Krankenhaus dieser Größe gehört in den Tarifvertrag. Da kann ich keine verschiedenen Lohnniveaus etablieren!“ Die Aussage von Landrat Stegmann, dass die Politik gut daran täte, sich aus Tarifauseinandersetzung heraus zu halten, sei „auf dünnem Eis“.

Uli Kaiser (BL) sagte, dass seine Gruppe nicht wirklich überrascht sei über das Agieren von Asklepios. Was derzeit in Lindau passiere, sei kein Einzelfall, sondern habe Methode. Deutlich kritisierte er Landrat Elmar Stegmann: „Was nicht funktioniert ist, wenn der Landrat sich raushält. Er muss Stellung beziehen!“ Worauf Stegmann mit der oben zitierten Aussage reagierte.

Termin vor Arbeitsgericht

Unterdessen wurde bekannt, dass sich die beiden Tarifpartner des Krankenhaus am kommenden Freitag beim Kemptener Arbeitsgericht treffen. Der Betriebsrat hat den Antrag gestellt, eine einstweile Verfügung gegen die geplante Ausgliederung von Mitarbeitern zu erlassen.

Ebenfalls für Freitag war offenbar ein Gespräch zwischen der Asklepios-Konzerngeschäftsführung und dem Lindauer Betriebsrat geplant. Wegen des Gerichtstermin sei jedoch noch nicht sicher, ob und wann genau es stattfinden könne.