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Heiligabend

Monsignore Mayer machte Häflern Mut

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Monsignore Mayer machte Häflern Mut
Veröffentlicht:09.02.2010, 18:10

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Die Häfler Katholiken trauern um Monsignore Robert Mayer, der am 7. Februar im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Mayer wirkte gleich zwei Mal in seinem Leben am See.

Geboren am 19. April 1915 in Stuttgart wurde Robert Mayer am 25. März 1939 im Rottenburger Dom zum Priester geweiht. In Kriegszeiten kam der Priester erstmals nach Friedrichshafen : Von 1940 bis 1944 war er Vikar in St. Petrus Canisius, danach bis 1955 Kaplan und Pfarrer von St. Nikolaus. Die Jahre der Diktatur, der Zerstörung und des Wiederaufbaus waren für Mayer offenbar so wichtig und prägend, dass es ihn nach seiner Pensionierung wieder an den See zog. 25 Jahre lang lebte er in Windhag, lange Jahre hat er dort Gottesdienste in der Kapelle der Bodensee-Schule St. Martin gefeiert.

Monsignore Mayer hat die Bombenangriffe im Jahre 1944 miterlebt. Bei einem dieser Angriffe wurde er am Bein verletzt. „Es war alles kaputt. Keiner wusste, wie es weitergehen soll“, erinnert sich Mayer. Die Pfarrei brauchte auch in chaotischen Zeiten eine Anlaufstelle. Im Kohlenkeller des zerstörten Heiliggeist-Spitals hat Mayer deshalb noch 1944 eine Kapelle eingerichtet. Schon am Heiligabend 1945 haben die Katholiken in der notdürftig gedeckten Nikolauskirche wieder die erste Heilige Messe gefeiert.

Robert Mayer, so wird berichtet, machte den Häflern Mut, indem er selbst Hand anlegte, Baumaterial besorgte und das kirchliche Leben wieder in Gang setzte. Offen, humorvoll und geradlinig sei er gewesen. 1955 wurde er zum Leiter des bischöflichen Seelsorgeamtes berufen. 1958 ging er nach Freudenstadt und wurde dort Pfarrer und Dekan. 1974 übernahm er die Liebfrauengemeinde in Ravensburg. Auch dort wählte man ihn zum Dekan.

1984 kehrte der Priester nach Friedrichshafen zurück. Am 7. Februar ist Monsignore Mayer verstorben. Das Abschiedsgebet findet am Mittwoch um 18 Uhr in St. Nikolaus statt. Am Freitag, 12. Februar, folgen um 11 Uhr das Requiem in St. Petrus Canisius und um 14.30 Uhr Aussegnung und Beisetzung in Wolffegg.