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Schützendirektion

Studenten beraten Schützendirektion bei Leitbild-Entwicklung

Biberach / Lesedauer: 3 min

Die Hochschule Biberach arbeitet derzeit mit ehrenamtlichen Organisationen aus der Stadt zusammen
Veröffentlicht:17.05.2018, 19:08

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Evangelisches Jugendwerk, Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD), Kreisjugendring (KJR), Stiftung Schützendirektion Biberach: Diese vier ehrenamtlichen Organisationen aus Biberach gehen zurzeit an der Hochschule Biberach (HBC) ein und aus. Im sogenannten Design-Thinking-Labor treffen sie sich mit Studierenden der Fakultät Betriebswirtschaft und gehen der Frage nach: Was können wir ändern? Dieser Verwandlungsprozess ist Teil des Studiums. Vertretungsprofessorin Isabell Osann bietet Seminare und Workshops im Bereich Service Learning an, das Lernen mit organisationaler Praxiserfahrung und gesellschaftlichem Engagement verbindet.

„Das fachliche Lernen gewinnt so an Relevanz, Handlungsbezug und Verständnistiefe“, sagt Isabell Osann, die sehr erfreut ist in den vier Biberacher Initiativen und Organisationen regionale Kooperationspartner gefunden zu haben. Die Studierenden erarbeiten in Kleingruppen Lösungsansätze für ein spezifisches Problem des jeweiligen Praxispartners. Unterstützende Grundlage hierfür bilden Methodenkenntnisse, die die Professorin vermittelt. Die Lösungsvorschläge, die während des Sommersemesters entstehen, sollen in Form einer Maßnahmenplanung formuliert werden; die Erarbeitung erfolgt in enger Abstimmung mit den lokalen Partnern.

Wo aber drückt die Biberacher Initiativen der Schuh? Das Evangelische Jungendwerk Biberach benötigt dringend eine Aufgabenanalyse: Arbeitsabläufe müssen genau unter die Lupe genommen, digitalisiert und neu strukturiert werden. Am Ende wollen Steffen Mohr und Brigitte Richter wissen, welche Aufgaben aus dem Tagesgeschäft des Sekretariats ausgelagert und auf eventuell neu zu schaffende Teilzeitstelle übertragen werden können. Anders sei zum Beispiel die beliebte Biberacher Ferienfreizeit „Hölzle“ mit mehr als 1000 Kindern nicht mehr zu schaffen, sagen die Vertreterinnen.

„CJ-was?“

Das CJD in Biberach möchte seinen Bekanntheitsgrad ausbauen. „CJ-was?“ ist die erste Frage, die die Mitarbeiterinnen zu hören bekommen, wenn sie sich vorstellen. „Die Leute kennen uns nicht“, beschreibt Katja Schirrmeister (Koordinatorin des Programms „Deutsch als Zweitsprache“) die Situation. Dabei versteht sich die Organisation als „Chancengeber“ und bietet viele Angebote, wie beispielsweise Sprachförderung oder Ausbildungsbegleitung. „Unsere Projektidee ist die Erstellung eines Marketingkonzepts“, sagt deshalb Andreas Schirrmeister, der stellvertretende Fachbereichsleiter für Berufliche Bildung. Damit soll der Bekanntheitsgrad bei den Zielgruppen verbessert und Überzeugungsarbeit für die Angebote geleistet werden.

Der Kreisjugendring Biberach wünscht sich Unterstützung für die Weiterentwicklung eines Jugendfonds, der aus dem Verkauf des Jugendgetränks „Blapf“ finanziert wird. Andreas Heinzel, ehrenamtlicher Vorsitzender, erwartet sich davon, dass mehr Vereine und Initiativen, die sich im Landkreis Biberach für Kinder und Jugendliche engagieren, von dem Fonds profitieren. Er erhofft sich von den Studierenden Unterstützung für die Fragestellung, wie die Zahl der Projektanträge für die Umsetzung neuer und innovativer Ideen in der Kinder-und Jugendarbeit an den Fonds gesteigert werden kann. „Der Blick von außen“, sagt er, sei wichtig und „der frische Wind“, den die Studierenden in das bisherige System bringen.

Die Stiftung Schützendirektion dagegen benötigt eine Geschäftsordnung. In seiner Projektskizze beschreibt Rainer Fuchs, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, die damit verbundenen Erwartung an die Studierenden: Inhaltliche Ausgestaltung einer Geschäftsordnung und Formulierung eines Leitbilds als Präambel. Die Stiftung stehe für konfessionelle, parteipolitische und weltanschauliche Neutralität, so Fuchs, ihre Mitglieder im Stiftungsrat würden für Wertschätzung, Zuverlässigkeit, Loyalität und Ehrenamt auf Zeit eintreten.

Ideen werden im Juni präsentiert

Mit diesen Informationen und der wichtigen Möglichkeit zum persönlichen Gespräch starteten die Studierenden-Gruppen in ihr Projekte. Über das gesamte Projekt hinweg werden sie im Labor immer wieder die Prozessschritte des Design Thinking durchlaufen, um im Juni gemeinsam mit ihrer Organisation die entwickelten Ideen und Vorschläge zu präsentieren. „Dafür behalten wir stets die Ziele und Bedürfnisse unserer Kunden im Blick und betrachten die erarbeiteten Lösungen aus unterschiedlichen Perspektiven“, so die Professorin.